Bei jeder neuen Anfrage für einen Schulsong, weiß ich natürlich, was wir musikalisch vorhaben – aber nicht, wie sehr es Kinder und Erwachsene dort berühren wird. Plötzlich sind Lehrkräfte nicht nur in der Rolle der Unterrichtenden, sondern selbst Teil des kreativen Prozesses. Sie und die Kinder sammeln Ideen, beschäftigen sich mit den Eigenheiten der eigenen Schule und der Umgebung und bringen Vorschläge ein. Am Aufnahmetag ist die Stimmung fast elektrisierend. In der Aula stehen Kinder, Lehrkräfte – alle dicht beieinander, und sobald die ersten Takte erklingen, verwandelt sich die Gruppe in einen Chor. Da siehst du: Lächeln, konzentrierte Blicke, manchmal auch ein bisschen Aufregung. Dieser Moment, in dem viele einzelne Stimmen zu einer einzigen verschmelzen, ist einfach magisch. Als der fertige Song dann angehört wurde, war es mucksmäuschenstill – und dann Jubel. Die Kinder waren stolz, die Lehrkräfte bewegt, und ich wusste: Das hier war mehr als nur Musik. Es war ein gemeinsames Erlebnis, das Grenzen zwischen ‚Lehrenden‘ und ‚Schüler:innen‘ aufgelöst und alle auf eine neue Art verbunden hat. Heute weiß ich: Ein Schulsong ist nicht nur ein Produkt, das am Ende herauskommt. Er ist der Prittstift, der die Gemeinschaft zusammenhält – und der jedes Mal, wenn er gesungen oder gespielt wird, diese besondere Stimmung zurückbringt.

Till